Über das Projekt

Vorwort

#givethepowerback to the youth, the refugees and their peers!
Wir sammeln das Startkapital für eine gGmbH Gründung, die emanzipatorische Arbeit mit Jugendlichen und Geflüchteten unabhängig von staatlicher Förderung finanzieren soll. Wir wollen Stellen für zwei Sozialarbeiter*innen schaffen und einen Bauantrag für eine CO2-neutrale Skatehalle erarbeiten. Die Hoch und Tiefs unserer Arbeit, im gesellschaftlichen Kontext, werden durch eine Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Triest symbolisiert!

Empowerment

„Die Häuser denen, die drin wohnen!“ 👊🏼

Genau so verhält es sich mit den Bedürfnissen von Jugendlichen und geflüchteten Menschen. Es sind ihre Bedürfnisse und sie gehören ihnen und kein Staat, keine Institution, kein Wohlfahrtsverband und auch kein*e Sozialarbeiter*in sollte sich das Recht herausnehmen dürfen zu entscheiden, was gute und was schlechte Bedürfnisse sind und welche gefördert werden und welche nicht. Wenn wir es schaffen, Jugendliche und Geflüchtete zu begleiten, dass sie im Kleinen und in ihrer Region zu einer wirkmächtigen sozialen Bewegung werden, dann unterstützen wir sie bei der Verhandlung von Konflikten. Finden ihre Bedürfnisse seitens der hierfür eigentlich zuständigen Institutionen keine Berücksichtigung und lässt sich demzufolge kein Konsens herstellen, bedeutet Empowerment für uns, Selbstorganisations- und Ermächtigungsprozesse soweit zu fördern, dass Jugendliche und Geflüchtete ihre Wünsche in ihren Häusern für sich selbst zur Wirklichkeit werden lassen können.

Gerechtigkeit

Jugendliche und Geflüchtete werden in unserer Gesellschaft nicht als individuelle Persönlichkeiten und gleichwertige Bürger*innen anerkannt.

Sie werden somit von der gesellschaftlichen Verhandlung von Konflikten, besonders mit dem Blick auf eine soziale Gerechtigkeit, ausgeschlossen. Ebenso oft finden ihre Bedürfnisse kaum Gehör oder werden schlichtweg ignoriert. Eine Debatte über mangelnde Gerechtigkeit wird somit auch immer zu einer Debatte über Nachhaltigkeit, denn aus nachhaltigem Denken und Handeln kann Gerechtigkeit entstehen und aus Gerechtigkeit kann eine nachhaltige Praxis werden. Somit ist es unser Anspruch, Jugendliche und Geflüchtete im Rahmen sozialer und emanzipatorischer Arbeit zu begleiten und zu stärken, damit sie sich organisieren und ihre Bedürfnisse als Gruppe kommunizieren und dafür selbstbewusst eintreten können. Im ökologischen Sinne wollen wir durch die Schaffung von CO2-neutralen Frei- und Schutzräumen ein Vorbild sein und ein wesentliches Bedürfnis der jungen Generation nach selbstverwalteten Rückzugsorten ernstnehmen. Gleiches gilt für die ökonomische Dimension, bei der wir uns zwar in den Markt und damit auch in eine Konkurrenzsituation bewegen. Jedoch wollen wir dadurch einen Schutzraum für unsere Vereine und die von uns supporteten Milieus schaffen, damit der Markt nicht sie, sondern sie den Markt bestimmen können.

Solidarität

Jugendliche und Geflüchtete werden in unserer Gesellschaft mit pauschalen Vorurteilen überzogen und ihnen wird dadurch die Kompetenz genommen, Gesellschaft aktiv mitgestalten zu können.

Die staatlichen Institutionen und ihre Förderlogik behindern Menschen und Vereinen, die diese Kompetenz mit Hilfe der Schaffung von Freiräumen oder dem Empowerment Geflüchteter fördern und stärken wollen. Teilweise wird das soeben beschriebene Engagement nicht nur erschwert, sondern gänzlich verunmöglicht – so beispielsweise durch Einschränkungen hinsichtlich beabsichtigter Ziele oder in Form abgelehnter Fördergeldanträge. Dieser Problematik wollen wir mit dem Aufbau einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Firmenstruktur entgegentreten und damit eine Gegenmacht zur Fessel der staatlichen Abhängigkeit aufbauen, die unserer Arbeit ihre Freiheit und Unabhängigkeit zurückgibt. Damit wir nicht fortlaufend auf Spender*innen angewiesen sind, werden wir ab 15. Juni ein Fundraising durchführen, mit dem wir das Startkapital für unser Vorhaben, eine gGmbH für die emanzipatorische Arbeit mit Jugendliche, und Geflüchteten zu gründen, sammeln wollen. Denn im Gegensatz zu großen Vereinen und Wohlfahrtsverbänden, die dieses abhängige System mitgestalten, sind wir nicht in der Lage, ein solches Vorhaben aus dem Nichts zu finanzieren, sondern brauchen eure Solidarität und Unterstützung! ⛰️

Emanzipation

„Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen!“ 🕊

Eine emanzipatorische Praxis braucht Rahmenbedingungen, die sich den existierenden Verhältnissen entgegenstellt und versucht, diese zu überwinden. Wir müssen raus aus den Abhängigkeiten! Um emanzipatorische Arbeit zu ermöglichen, bedarf es der Freiheit, neue Modelle zu kreieren, um die Emanzipation und Gleichberechtigung von Jugendlichen und Geflüchteten zu ermöglichen. Wir sind müde, auf die Einlösung von Versprechen zu warten. Müde, utopische Entwürfe bis ins letzte Detail zu durchdenken, um eine Finanzierung dafür beantragen zu können. Wir wollen die Möglichkeiten nutzen und Autonomie für unsere Arbeit alltägliche Praxis werden lassen. Wir wollen vorleben, was wir weitergeben wollen und wofür Jugendliche und Geflüchtete Menschen tagtäglich kämpfen. Wir aber wollen fliegen, fliegen in der Hoffnung auf Freiheit!

Independence

„Fight the power with power!“ 📢

Die Überlegenheit der großen Verbände und staatlichen Institutionen schafft eine Ohnmacht, denen Jugendliche und Geflüchtete ausgesetzt sind, was zarte Ansätze eines Gegengewichts immer und immer wieder im Keim ersticken lässt. Damit sich Menschen finden und organisieren, braucht es Unabhängigkeit von all den Abhängigkeiten, in denen wir uns bewegen. Oft haben wir in unserem Alltag nur die Wahl zwischen einer apolitischen Arbeit oder dem Anpassen an den Markt oder dem Ausstieg durch grundlegende Kritik an Staat und Kapital. Doch keine dieser Herangehensweisen hilft uns dabei, die Jugendlichen und Geflüchteten dabei zu begleiten, ihre Ansprüche und Bedürfnisse – im Zweifel auch gegen Widerstände – gegenüber den überlegenen und machtvollen Institutionen durchzusetzen. Wir wollen nicht in den Kanon der gegenseitigen Legitimation einstimmen, sondern wollen uns Unabhängigkeit erkämpfen, um diese Unabhängigkeit und das damit geschaffene Gegengewicht an die Adressat*innen unserer Arbeit weitergeben zu können. Wir brauchen diese Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen, um fachlich gute und wertvolle Arbeit machen zu können und um nicht ständig Kompromisse zu Lasten von Jugendlichen und Geflüchteten eingehen zu müssen. Wir wollen das Gegengewicht zum Jugendamt und zum Ausländeramt sein, um ihnen vor Augen führen zu können, was es bedeutet, einen gesetzlichen Auftrag im Sinne der Menschen und nicht im Sinne der Institution umzusetzen.