Kapitel
Etappen

04 – Auf den letzten Metern …

47 Minuten Lesezeit

E31 – #wannwennnichtjetzt Treibhaus Döbeln Part 2

Tagebuch Tobias Burdukat – 25.07. – #wannwennnichtjetzt

Die letzte Nacht auf über 2000m, genau auf 2182m auf der Gomsckovo Zavetisce kurz vorm Gipfel des Krn. Nachdem ich letzte Nacht und heute Morgen auf den ersten km tatsächlich Angst vor einer Wolf- oder Bärenbegegnung hatte, hatte der restliche Weg, der mal wieder auf der Frontlinie des 1. WK verlief, dann doch seine Tücken, aber dafür bis die Wolken kamen mit wunderschönen Aussichten. Viele von euch kennen ja wahrscheinlich Steinmännel, die in den Alpen oft den Weg weisen. Hier sind es aufgetürmte Reste von Granaten, die auch schon mal als Gipfelkreuz verwendet werden. Es ist mir absolut unbegreiflich wie man auf einem Kamm auf 2000m Höhe eine Art Schützengraben anlegen kann. Auf jeden Fall ist fest zu halten, dass kein Mensch Krieg braucht und wir alle uns darum kümmern sollten, dass es keine Kriege geben sollte. Genau so sinnlos ist in diesem Zusammenhang auch das Handeln der Stadt Grimma, seines Bürgermeisters und seiner beauftragten Anwaltskanzlei, mir ist das heute noch mal durch den Kopf gegangen und ich frage mich wem das überhaupt nützt? Ist es Machtdemonstration oder warum muss man sich so gegen Jugendliche stellen. Ich finde es mittlerweile echt ziemlich sinnlos, solche Streitigkeiten brauch keiner, genau so wie eben Kriege, scheinbar ist es für den OBM oder die Anwohner*innen auch eine Art Krieg den sie führen. Nun gut heute bin ich auf einer Schuttkarr auf einen Felsbrocken getreten, der nicht stabil lag naja und leider bin ich dann ein paar Meter den Hang hinunter gerutscht, dementsprechend zerschürft sehe ich aus, zum Glück sind keine Steine über mir ins rutschen gekommen. Leider hat es den bereits umgeknickten Fuss wieder erwischt, aber schauen wir mal, wird schon noch bis Triest halten! Auf der Hütte habe ich mich heute lange mit einem Neuseeländer unterhalten, der mit dem Fahrrad durch Europa unterwegs ist und heute mal einen Wanderausflug gemacht hat. Darüber hinaus gab es angenehme Gespräche mit zwei deutschen Päarchen aus Flensburg und Berlin. Zum Glück hat der Koch auf der Hütte noch etwas Vegetarisches gezaubert, so dass ich nicht Gulaschsuppe essen musste;-) Morgen früh werde ich dann den letzten 2k Berg auf der gesammten Wanderung besteigen und ich hoffe das Wetter hält!

3101
3102

E32 – Bleiberecht für alle Infostelle Asyl und Bildung

Tagebuch Tobias Burdukat – 26.07. – Bleiberecht für alle

Heute Morgen gab es mit dem Krn die letzte Besteigung eines 2000ers genauer, 2242m. Danach ging es straight über 1900m bergab nach Tolmin und als ich am Ortseingang meine Bergschuhe gegen Sandalen tausche, kommen da doch plötzlich zwei bekannte Gesichter aus der Heimat um die Ecke. Das ist schon etwas abgefahren und ein mega Zufall und vor allem ist mir dadurch noch einmal bewusst geworden, dass ich tatsächlich viele Menschen vermisse. Besonders meine Freundin, Tochter, Familie und Band, aber auch all die anderen tollen Menschen, die daheim irgendwie versuchen mit allem fertig zu werden und besonders auch diese Kampagne hier am laufen halten. Ich bin nun tatsächlich auf der Zielgeraden und es geht straight Richtung Triest, gut einen kurzen Schlenker baue ich noch ein, weil ich nicht 3 Tage am Mittelmeer lang laufen mag, aber die Richtung bleibt. Über mir hängen schon wieder schwarze Wolken und der Wetterbericht sagt Regen voraus, so habe ich mich in einem Unterstand auf einem Spielplatz einquartiert und nebenan wird gerade ein Metalfestival aufgebaut, was hier am kommenden WE stattfindet. Da ich ja nun immet näher ans Mittelmeer komme und ich eigentlich das Ziel der Wanderung erreiche, sollten wir uns aber alle bewusst machen, dass dies eben nicht das Ziel ist, denn Tag für Tag sterben dort wegen der Flüchtlingspolitik Europas eine Menge Menschen. Umso stolzer bin ich tatsächlich das sich einige der ehemaligen Jugendlichen aus dem Projekt Dorf der Jugend nun auch im Verein und bei der Infostelle Asyl und Bildung engagieren, was im Grunde ja ein Indiz dafür ist, dass die Jugendarbeit, welche wir machen sinnvoll und wichtig ist, weil aus ihr heraus neue tolle Projekte entstehen. Also support, support, support und wir können das endlich machen ohne auf das Betteln beim Staat!

3201
3202

Infostelle Asyl und Bildung im Landkreis Leipzig

Die Infostelle Asyl & Bildung ist ein Kooperationsprojekt vom Förderverein für Jugendkultur und Zwischenmenschlichkeit e.V. und der Refugee Law Clinic Leipzig e.V. Wir beraten kostenlos, ggf. anonym und unabhängig. Der Fokus liegt dabei auf der asyl- und aufenthaltsrechtlichen Beratung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Fluchtbiografie. Weitere Themen drehen sich rund um Bildungszugänge,Gesundheit, Teilhabemöglichkeiten und entsprechende Verweisberatungen in der Region.

Nach einem kurzen Anflug einer „Willkommenskultur“ sowie erneut brennender Asylbewerber*innenheime um das Jahr 2015, ist es nach wie vor wichtig, sich für geflüchtete Menschen in Deutschland einzusetzen! Der faktischen Abschaffung des Grundrechts auf Asyl in den 90er Jahren, folgten weitere Gesetzesverschärfungen gegen Geflüchtete. Heute ist fast alles der sogenannten „Umsetzung der Ausreisepflicht“ unterstellt, zusätzlich ist sowohl die Asylverfahrensberatung als auch die Flüchtlingssozialarbeit in Sachsen zumeist nicht mehr unabhängig und keinesfalls jeder Person zugänglich.

Um die Finanzierung einer menschenrechtsorientierten, unabhängigen, ggf. anonymen und kostenlosen Rechtsberatung für Geflüchtete steht es in Sachsen denkbar schlecht. Die meisten Vereine und Initiativen von Unterstützungsangeboten für Geflüchtete fürchten aktuell um ihre Existenz und werden von staatlicher Seite nicht weiter gefördert. Es wird sich von einem kleinen Projektantrag zum nächsten gehangelt, auch wir sind auf Spenden angewiesen. Durch die Angliederung der Refugee Law Clinic Leipzig an die Universität Leipzig erreichen wir durch das Ausbildungsprogramm zwar Studierende, die sich ehrenamtlich und unbezahlt einsetzen möchten, dies ersetzt jedoch keine professionellen und fair bezahlten Beratungsangebote! Hinzukommt, dass es nochmal schwieriger ist ehrenamtliche Mitstreiter*innen für ein Engagement in der Provinz zu gewinnen. Es braucht mehr Zeit, Ressourcen und Durchhaltevermögen, um sich in den Dörfern Sachsens für Geflüchtete einzusetzen. Aktuell ist unser Angebot vor allem durch eine Förderung der Amadeu Antonio Stiftung möglich. Eine besondere Herausforderung bleibt aber, neben der Unsicherheit aufgrund begrenzter Förderzeiträume, die Übernahme von Personalkosten. Wir wollen für unsere Arbeit auch einigermaßen angemessen bezahlt werden!

Es ist großer Bestandteil unserer Beratungsarbeit, bei der Kommunikation mit den Behörden und Gerichten zu unterstützen. Besonders bei Behörden sind wir immer wieder erschrocken, wie sich gegenüber unseren Adressat*innen verhalten wird und wie auch wir als Gegner*innen war genommen werden. Es geht soweit, dass Veranstalter*innen von Kundgebungen zur Thematik „Menschenrechtsverletzungen in der örtlichen Sammelunterkunft“ vom Landrat angezeigt werden, statt dass ein demokratisches Engagement und ein Sich-Einsetzen-Für geflüchtete Menschen anerkannt und wertgeschätzt wird. Eine akute Belastung stellt, nebender strukturellen Problematik, der individuelle Rassismus und weitere Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, die sowohl uns, aber insbesondere unsere Adressat*innen fast täglich treffen, dar. Esgeht hier vor allem um rechte Symboliken an Hauswänden, rassistische Polizeikontrollen, Beleidigungen inder Stadt sowie verbale und körperliche Bedrohungen und Angriffe von einer immer weiter erstarkenden rechten Szene in unser Region. Zusätzlich sind es die knappen finanziellen und zeitlichen Ressourcen, die uns in unserer, zumeist nicht einfachen, Arbeit einschränken und belasten.

Das wichtigste Recht ist das „Recht auf Rechte“. Mit unserem Angebot versuchen wir einen Zugang zum Recht für geflüchtete Menschen zu schaffen. Wenn es keine solidarischen Angebote für Geflüchtete gibt, bleiben – besonders auf dem Land – die Menschen in ihrer entrechteten Situation und Isolation ungehört. Bis sie abgeschoben werden oder aufgeben. Uns ist es wichtig, dass Betroffene merken, dass wir nicht damit einverstanden sind, wie sie in Deutschland behandelt werden. Deswegen geben wir nicht auf, sondern werden uns auch weiterhin gegen Rassismus und die Entrechtung von geflüchteten Menschen einsetzen!

Right to stay for all ! // ! םלוכל תובשות תלבקל תוכזה// Derecho de permanencia para // droit de rester pourtou·te·s ! Mayîn mafê her kesî ye ! // حقالبقاءللجميع // !حقاجازهیاقامتبرایهمه!

2306-1024

E33- Für einen gesellschaftlichen Antifaschismus – interventionistische Linke Leipzig Resistenz 32

Tagebuch Tobias Burdukat – 27.07. – Für einen gesellschaftsfähigen Antifaschismus – interventionistische Linke Leipzig

Heute habe ich mir mal komplett eine ausgewiesene Etappe des Alpeadriatrail gegönnt und ich muss schon sage,n es hat sich ein bisschen luxuriös angefühlt. Die Wege ordentlich markiert und relativ gut gepflegt. Hin gerutscht bin ich trotzdem ein paar mal aber das lag eher am Schlamm und das meine Bänder am linken Fuß glaub echt im Arsch sind und ich kaum noch Stabilität in dem Bein habe, aber alles gut, bin nur dreckig geworden dabei, weshalb ich heute auch noch mal in ein Hostel im Albergo Diffuso Valli del Natisone eingecheckt habe. Wasser habe ich heute zwar wieder über 4h abbekommen, aber sauber macht das auch nicht. Mir ist heute bei dem Wetter bewusst geworden, dass dies doch ein bisschen so ist wie mit der Sozialgesetzgebung und der Sozialen Arbeit oder eben der Politik und den Institutionen wie Stadtverwaltung, Jugendamt oder Ausländeramt. Ausnahmen gibt es immer, aber meine Regel ist gerade seit fast 6 Wochen überwiegend schlechtes Wetter und so verhält es sich auch mit meinen Erfahrungen bei den anderen Sachen. Es ist toll wenn in der Etappenbeschreibung des Alpeadriatrail steht, dass auf dieser Etappe die tollsten Blicke zu Großglockner und zum Mittelmeer zu erhaschen sind, wenn eben permanent Regen und Nebel ist. Bisschen wie mit dem $11 SGB VIII, schön das es ihn gibt wenn die Politik und die Ämter danach Geld ausschütten würden, müsste ich diese Wanderung nicht machen. Es ist tatsächlich so das mir das Wetter echt auf den Geist geht und mich an den Rand meiner Belastbarkeit bringt, aber hey, wenn wir alle weiterhin nix dagegen unternehmen, dass Braunkohle abgebaut wird oder weiter Handys nehmen, die keine fairen Standards erfüllen, wird sich wahrscheinlich auch das Wetter weiter verschärfen, eben genau wie die Politik und die Institutionen, wenn wir weiter diese #fckafd tolerieren und diese Lobbypolitik der Energiekonzerne nicht abwählen oder uns dagegen wehren, wird alles weiter so semi bleiben. Sicher, Ausnahmen gibt es immer, auch ich hatte schöne Tage, aber gerade stürmt es wieder, wird sicher gleich gewittern und der Strom ist ausgefallen! Aber gut- Dach überm Kopf reicht mir für die Nacht! Schlaft schön und denkt mal über ein Fairphone oder eine plastikfreie Lebensweise nach!

1024-768
3303
3302

Resistenz 32 – Beschissene Frage

Null Toleranz, keinen Respekt
Integration als Fremdwort deklariert
Um das zu zeigen gibt’s Hetzjagden
Das Wutbürgertum tyrannisiert

Wo kommst du her?
Was ist das für eine beschissene Frage
Wer hat sich Grenzen ausgedacht
oder ist schuld an der politischen Lage

Die Drecksfaschisten werden gepriesen
für das Engagement in ihrem Verein
Auch außerhalb in der ersten Reihe
Zu jeder rechtsversifften Schandtat bereit

Der Ausländerhass in den Stammtischparolen
Ist hier teilweise ja so was von normal
Es beginnt hinter vorgehaltenen Händen
Danach geht’s raus zu neuen Hetzjagden

06-Beschissene-Frage-mp3-image

E34 – Land in Sicht Siebenhitze Greiz

Tagebuch Tobias Burdukat – 28.07. – Land in Sicht

Wenn man* Land mit Ziel gleichsetzt, dann war es heute wirklich in Sicht, nämlich am Horizont zu erkennen: das Mittelmeer. Die Höhenmarkierungen sind nur noch dreistellig und ich bin tatsächlich sehr froh darüber, denn wie gehabt, der linke Knöchel und die Bänder drum herum halten nix mehr ab. Ich bin teilweise einfach so beim Laufen umgeknickt, deshalb ab jetzt wirklich sorgsam laufen. Meine Schlafplatzsuche war heute etwas chaotisch, erst habe ich in einem Dorf, welches wohl sehr bekannt für seinen Wein ist (Prepotta) nach einem Supermarkt gesucht, den gab es auch aber der hat leider nur bis 15 Uhr auf und dann hatte ich einen schicken Outdoorplatz und plötzlich zogen schon wieder Gewitterwolken auf und es donnerte. So habe ich mich in der Nähe nach einem Hostel umgeschaut und habe auch eins gefunden. Den restlichen Nachmittag habe ich dann damit verbracht, mit dem Sohn der Hauschefin deutsch zu sprechen, weil er das üben wollte und alles mündete darin, das, ich meine slowenischen Supermarktnudeln nicht essen durfte, denn die Italiener*innen sind bei Nudeln scheinbar sehr sensibel. Habe dafür italienische bekommen. Um aber noch mal auf das Gewitter zurück zu kommen, es gibt ja bei uns ne Menge Menschen, besonders bei der #fckafd oder auch in der CDU, die vom Klimawandel nix wissen wollen, wenn mir die Leute hier sagen das es von Jahr zu Jahr immer weniger Oliven und immer weniger Wein wird, der wächst, weil das Wetter so unbeständig ist, dann verstehe ich nicht, wie die Leute das weiterhin ignorieren können. War auf jeden Fall sehr interessant, auch die Besonderheiten des Friaul, wo die Grenze zwischen Italien und Slowenien eher obligatorisch ist, da die Leute sich als eine Region verstehen. Tja das mit der Heimat und den Grenzen hatten wir ja schon öfter auf der Wanderung! So nun werde ich die italienischen Nudeln verdauen;-)

3401
3402
3403

Wir, der „Siebenhitze e.V.“ in Greiz, haben uns 2017 gegründet, um der Tristesse des Alltags in der Provinz etwas entgegenzusetzen. Viele der Mitbegründer_innen und Vereinsmitglieder sind selbst in der Provinz aufgewachsen und wissen wie es ist, wenn es kaum Möglichkeiten gibt, die Freizeit und den Wohnort selbstbestimmt und selbstverwaltet zu gestalten. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, daran etwas zu ändern und wollen einen (Frei-) Raum für Jugendliche, Geflüchtete und alle weltoffenen und andersdenkenden Menschen schaffen und erhalten.

Im mittlerweile vereinseigenen Gebäude gibt es Platz für vielfältige ehrenamtliche Akteur_innen unterschiedlichen Alters. Regelmäßig öffnet der Umsonstladen, finden Veranstaltungen der politischen Bildung und kulturelle Ereignisse statt. Hier finden Theatergruppen Platz zum proben und engagierte Menschen können ihr Wissen und Können in Workshops weitergeben. Zukünftig soll auch die Sozial- und Asylrechtsberatung wieder aufgenommen und erweitert werden. „Küche für alle“ und regelmäßig ein offenes Haus bieten Möglichkeiten zusammenzukommen, sich auszutauschen und kennenzulernen.

Regelmäßiger Austausch, Vernetzung und gegenseitige Unterstützung von und für Projekte, die unsere Grundeinstellung teilen, sind uns dabei sehr wichtig. So gehören wir z.B. seit Kurzem zum Polylux e.V., einem Netzwerk, das Vereine, Initiativen und Projekte der kritischen Zivilgesellschaft unterstützt, an.

Unser Verein finanziert sich ausschließlich über Fördermitgliedschaften, Spenden, Förderanträge und die Einnahmen bei Veranstaltungen. Im Groben und Ganzen funktioniert das auch ganz gut und wir können unsere Unterhaltungskosten weitestgehend selbst decken.

Seit einigen Monaten sehen wir uns allerdings mit neuen, großen Problemen konfrontiert. Die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises hat uns aufgefordert, eine nachträgliche Nutzungsänderung zu beantragen, da das Gebäude mit dem derzeitigen Status nicht für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden darf. Das kommt einer Nutzungsuntersagung gleich. Für uns bedeutet das, dass wir einen Bauantrag stellen und das Haus dann entsprechend der Vorgaben für Brandschutz, Schallschutz etc. umbauen müssen. Das kostet neben einer Menge Geld auch sehr viel Zeit. Wir sind bereits mit fitten Architekt_innen und Rechtsbeiständen in Kontakt, die uns dabei unterstützen wollen. Neben den Auflagen für baulichen Veränderungen und Beantragungen ist es ebenso wichtig, die Stadt davon zu überzeugen, dass ein diskriminierungsfreier (Rückzugs-) Ort, wo sich Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter, Hautfarbe oder Religion austauschen und vernetzen können, verdammt nochmal wichtig ist.

Und noch eine andere Problematik behindert und gefährdet unser Engagement und unser Projekt in den letzten Monaten zunehmend. Der III. Weg und vor allem deren jugendliche Sympathisant_innen aus dem Greizer Raum sind auf uns aufmerksam geworden und versuchen seitdem uns einzuschüchtern und zu bedrohen. Störungen unserer Kundgebungen und auch Angriffe auf unser Vereinsgebäude nehmen zu.

Ein Grund mehr, uns nicht klein kriegen zu lassen und sowohl dem braunen Mob, als auch der Gleichgültigkeit und Resignation der Behörden etwas entgegenzusetzen!

Contre la tristesse!!!

DSC04212-Farb-und-Lichtkorrekturweichzeichnen-scaled

E35 – Erzgebirgs- Natzler- Steig La Bombonera

Tagebuch Tobias Burdukat – 29.07. – Erzgebirgs-Natzler-Steig

Heute ein ungewöhnlicher Name der einiges an Fragen offen lässt. Ich würde gern zu Aufklärung beitragen! Vor ca. 20 Jahren irgendwo an der Ostsee überkam mich nachts der Hunger und im Grimma Chaoscamp war natürlich nix mehr außer Bier. Auf einem Hügel sah ich einn beleuchteten Pavillion an dem eine Wismut Aue Fahne hing, nun ja zuerst dachte ich Shit Faschos, aber dann hörte ich Refused und ging hin. Mich erwartete ein Sandwichmaker und Zutaten dafür, der Abend war gerettet und so habe ich ne Menge toller Menschen aus dem Erzgebirge kennen gelernt. Die mir dann auch meine Zeit in Chemnitz erträglich gemacht haben, durch die Inroad Ulf als Schlafzeuger fand und noch so einiges mehr. Doch was hat die heutige Etappe mit dem Erzgebirge zu tun, naja ich bin durch leere Städte gelaufen, über nicht enden wollende Weinfelder, wer kennt es nicht- Deutschlands Weingebiet Nummer 1 zwischen Aue und Bad Schlema. Mich haben unfreundliche Bauern vom Feld gejagt und ich habe freundliche Menschen getroffen, die mir einen Schlafplatz geben. Das mit dem Hunger endet leider heute Nacht nicht, ich habe mich heute Morgen in der Unterkunft gewogen und leider habe ich 13kg verloren und ich hatte zuvor schon zu tun ein gesundes Gewicht zu haben. 73kg bei 196cm ist glaub nicht ok. Jetzt auch noch die Hitze, aber he ich bin nur 16km vom Mittelmeer entfernt, werde aber noch einen Bogen über ein paar Hügel laufen bis ich es erreiche. Da die Erzgebirgler ja auch für gewöhnlich gläubige Menschen sind, die aber auch Black Metal mögen, laufe ich schon seit gestern den Camminoceleste, was so etwas wie der Jakobsweg in Italien-Slowenien-Österreich ist. Also doch ein bisschen Erzgebirge, durch ein Industriegebiet, wie im Tor zum Erzgebirge, bin ich auch noch gelaufen, also alles passend und nun hänge ich quasi am Filzteich ab;-) Ich freue mich schon auf Konzertbesuche mit euch🤗 Achso heute gab es zusätzlich auch noch echt verwirrende Straßenschilder!

3501
3502
  1. Welche Ursachen haben zur Gründung eurer Initiative geführt?

In welchen Bereich(en) engagiert ihr euch?

Wir haben unseren Verein „Soziale & politische Bildungsvereinigung Limbach-Oberfrohna e.V.“ im Jahr 2008 gegründet. Nach massiven Naziübergriffen auf uns, anhaltender Schikane und der ausbleibenden Unterstützung der Stadtverwaltung entschieden wir uns, einen Schutzraum für uns und andere, denen es ähnlich ging, zu organisieren. Dieser fand sich in Form eines Infoladens kurz nach der Vereinsgründung im Zentrum der Stadt Limbach wieder. Dieser musste bald nach der Eröffnung aufgrund vieler Naziübergriffe umziehen und wurde umbenannt. Zudem kam ein weiteres Vereinsdomizil hinzu. Somit findet unsere Tätigkeiten vor allem im Infoladen „La Bombonera“ und dem geplanten AZ „Doro 40“ statt.

Wir engagieren uns vor allem gegen die anhaltenden Naziaktivitäten in der Kleinstadt und bieten Unterstützung für Betroffene. Außerdem organisieren wir Freizeit- und Bildungsangebote zu verschiedenen Themen.

  1. Inwieweit gelingt es euch, neue Mitstreiter:innen und Nachwuchs für euer Engagement zu gewinnen?

Mit welchen Problemen seht ihr euch hierbei konfrontiert?

Neue Mitstreiter:innen gewinnen wir vor allem durch unsere wöchentlichen Küfas in unserem Infoladen La Bombonera. Dafür bieten wir einen offenen Treff für alle, die sich gegen menschenverachtende Einstellungen einsetzen. Bei diesen Treffen können neue Kontakte geschlossen und sich ausgetauscht werden. Zudem bieten Infoveranstaltungen und Konzerte, welche wir organisieren, eine weitere Plattform, um neue coole Leute zu gewinnen.

Ein Problem findet sich hierfür im ständigen Wegzug junger und engagierter Menschen – sei es durch Ausbildung, Studium oder Frustration, die die Kleinstadt mit sich bringen kann.

  1. Wie finanziert ihr euer Engagement?

Mit welchen Problemen seht ihr euch hierbei konfrontiert?
Wir finanzieren unser Engagement vor allem durch monatliche Vereinsbeiträge der Vereinsmitglieder wie auch über Spenden. Bei größeren Vorhaben werden dafür Fördergeldanträge bei verschiedenen Stiftungen und Initiativen gestellt. Schwierig hierbei ist der enorme Zeitaufwand, der für die bürokratischen Anträge aufgebracht werden muss.

  1. Inwieweit wird euer Engagement behindert oder angefeindet?

Was wäre, wenn es euer Engagement nicht mehr gäbe oder nie gegeben hätte?

Anfeindungen erfahren wir seit jeher durch Nazis. In regelmäßigen Abständen werden unsere Vereinsdomizile beschädigt. Zudem sind Übergriffe und Beleidigungen allgegenwärtig.

Leider werden auch geplante Aktionen und Veranstaltungen seitens der Stadt abgelehnt, falsch dargestellt und somit aktiv negativ beeinflusst. Dies hat sich auch nach unserer langen Vereinsgeschichte nur minimal verändert.

Wenn es unsere Vereinstätigkeit nicht mehr geben würde, würde ein wichtiger Treffpunkt sowie diverse Freizeitaktivitäten für junge Menschen wegfallen. Außerdem würde es keinen selbstverwaltenden Raum für neue Ideen, zum Austauschen und Ausprobieren geben. Des Weiteren würden verschiedenen Bildungsveranstaltungen und ein wichtiger Schutzraum entfallen.

1024-768-1

E36- Paeddaskate Leipzig- eure Skatemäuse Flexibles Jugendmanagement

Tagebuch Tobias Burdukat- 30.07.- Paeddaskate Leipzig – eure Skatemäuse

In der Strandbar von gestern entwickelten sich dann noch interessante Gespräche mit der israelischen Kellnerin und ihren hinzu kommenden Freund*innen, schlussendlich spendierten sie mir dann die Getränke und Essen. Sie sagten solche Initiativem bräuchte es auch im Friaul in Norditalien, da alle jungen Leute weg gehen, weil sich alles immer nur um Wein dreht! Erinnert mich dann doch ein bisschen an unsere ländlichen Gegenden. Geschlafen habe ich ganz gut auf einer Strandliege, aber geweckt wurde ich von einer Art Truthahn-Gans- Mischung und das hat mich zum Morgen bisschen überfordert. Der heutige Weg führte mich am Anfang, etwas abenteuerlich über eine stillgelegte Eisenbahnbrücke und dann ging es den ganzen Tag durch eine Art Strauchlandschaft. In freudiger Erwartung steuerte ich gegen Mittag den Lago di Doberdo an, schaut mal auf den Karte nach, ist eigentlich kein kleiner See, nur war da einfach kein See mehr. Ausgetrocknet und wie es aussah nicht erst seit kurzem, den drumherum war es überall staubtrocken und auch der See strahlte keine Feuchtigkeit mehr ab. Es ist schon krass, was wir durch unsere Lebensweise alles zu Grunde richten und scheinbar haben es immer noch nicht alle verstanden, dass wir etwas tun müssen und zwar radikal. Das meint zum einen unser eigenes tun und handeln, aber noch viel mehr müssen wir uns dafür einsetzen, dass dieser Raubbau an unserer Natur eine Ende hat. Das können wir tun durch unsere Wähler*innenstimme und durch den Boykott von Firmen, denen unsere Umwelt nach wie vor schnuppe ist. Weiterhin können wir unser Konsumverhalten ändern und wir Sozialarbeiter*innen müssen Jugendliche, die sich dafür stark machen stützen, begleiten und mit Bildungsarbeit dazu beitragen, dass es immer mehr Menschen werden, die dafür sensibel sind. Ich liege jetzt unter einem Olivenbaum in einer Osmicza, wo ich im Garten schlafen darf. Das sind eine Art Hinterhofkneipen die früher nur an acht Tagen im Jahr offen hatten und wo es eigentlich nur Wein und Schinken gibt. Perfekt also für einen vegetarischen und alkfreien Wanderer wie mich 😉

3601
3602

Flexibles Jugendmanagement Landkreis Leipzig

Das Flexible Jugendmanagement ist ein Projekt, das aktuell in 6 sächsischen Landkreisen existiert. Die Kernthemen des FJM sind Jugendbeteiligung und Empowerment, Demokratiebildung und Jugendkulturarbeit – und das im ländlichen Raum. Der Grund für das Entstehen des FJM ist gleichzeitig die Ausgangslage in den ländlichen Teilen Sachsens: Oftmals fehlende oder unzureichende jugendkulturelle Angebote als Sinn und Identität stiftende Orte, fehlende infrastrukturelle Möglichkeiten und eine fehlende Regionalperspektive. Darüber hinaus entdecken antidemokratische und rechte Organisationen in Sachsen seit mehreren Jahren zunehmend Jugendliche als Zielgruppe, um ihre Ideologien nachhaltig zu verbreiten.

Das FJM unterstützt Jugendliche daher bei alternativen Angeboten und Projekten.

Seit 2011 unterstützen drei Mitarbeiter*innen Jugendliche dabei, ihre eigenen Ideen zu verwirklichen, um den eigenen Lebensraum lebenswerter zu machen. Skateparks, Dirtbikestrecken, Konzerte, Kino, Freiräume, Workshops…

Das FJM initiiert zudem historisch-politische oder interkulturelle Projekte, wie kürzlich die Anne Frank Ausstellung in Zwenkau, Workshops oder internationale Jugendbegegnungen.

Für menschenrechtsorientiere Jugendkulturarbeit, Vielfalt und Diversität!

E37 – die Kids sind okay Fridays For Future Wurzen

Tagebuch Tobias Burdukat – 31.07. – die kids sind okay

Das Ziel heute zum greifen nah, abgefahren. Zwei Tage stehen mir noch bevor und ich habe mich heute dazu entschieden in eine Stadt mit Campingplatz zu gehen, da ich dringend eine Dusche brauchte, ich geh jetzt lieber nicht näher auf zurück liegende Duschen ein. Die Stadt Opicina, in der ich gerade bin, liegt oberhalb von Triest und ich werde morgen und übermorgen die Bucht von Triest oberhalb umrunden um dann am Montag in Muggia anzukommen. Einerseits bin ich erleichtert fast da zu sein, andererseits bin ich gespannt, ob ihr die 70k geschafft habt, ich habe meinen Teil quasi fast erfüllt. Besonders freue ich mich aber darauf, wieder heim zu kommen, denn ich bin echt fertig und das Heimweh ist groß. Ob ich dann überhaupt noch in meiner Wohnung schlafen kann, wird sich zeigen. Heute heißt die Etappe #diekidssindokay und ja genau deshalb habe ich das gemacht und genau deshalb mache ich Jugendarbeit und setze mich dafür ein, auch wenn ich mich dadurch mit Erwachsenen anlege, aber viele von denen sind eben nicht okay, weil sie z.B. die #fckafd wählen.. ZSK haben mich in dem Song erwähnt der diesen Titel trägt und irgendwie war das ganz schön ergreifend für mich, denn so alltäglich ist dies ja nun nicht das man* in Songs genannt wird. Ich jedenfalls bin fest davon überzeugt, dass die Kids von Fridays For Future und all die Kids, die sich für eine bessere Welt einsetzen, das auch hin bekommen. Wir haben es verkackt und viele Erwachsene haben das noch nicht verstanden, deshalb versuche ich auch irgendwie mich in den Dienst der Kids zu stellen, weil meine und vorhergehende Generationen viel zu sehr mit ihrem Ego und ihrem Leben beschäftigt waren als an die Zukunft unserer Erde und unserer Gesellschaft zu denken!

3701
3702

In Wurzen bestanden kaum linke Strukturen. Die Gründer*innen wollten sich am Kampf für Klimagerechtigkeit beteiligen und gründeten die FFF Ortsgruppe Wurzen – Klimagerechtigkeit, Arbeit gegen Rechts und Diskriminierung.

In der jüngeren Generation ist nicht so viel Motivation vorhanden, weswegen wir Schwierigkeiten haben, Nachwuchs zu finden.
Durch Corona fehlt die nötige Präsenz um für uns zu werben und die nötige Vernetzung für weitere Mitstreiter*innen.

Das Bundeskonto von FFF bietet uns genügend finanzielle Mittel.

Von Rechts und auf Social Media werden wir häufig angefeindet, gerade die älteren Generationen nehmen uns häufig nicht ernst und wir werden teilweise belächelt.

Die Jugend hätte ohne uns kaum Anlaufpunkte für linken Aktivismus, Rechte wären deutlich in der Überzahl und hätten mehr Präsenz.

Für Rückfragen können wir uns an Matti wurzen@fridaysforfuture.de wenden.

E38- Sachsentrance Vol. 001 20 Liter Yoghurt

Tagebuch Tobias Burdukat – 01.08. – Sachsentrance Vol. 001

So langsam aber sehr sicher wird das alles ganz schön emotional. Ich habe ja heute und auch morgen nur relativ kurze Strecken und da bleibt viel Zeit zum schauen, sitzen, staunen und auch nachdenken. Heute so kurz vor dem heutigen Nachtlager musste ich mir auch gar sehr die Tränen aus den Augen wischen, denn irgendwie kann ich es selbst noch nicht ganz fassen, dass ich es bis hier hin geschafft habe, auf der anderen Seite aber wahrscheinlich eher wegen den vielen tollen Menschen, die dabei geholfen haben, dass ihr auch etwas von der Wanderung mitbekommt und diese SocialMedia Kanäle laufen. Ich habe mich sonst immer darum gewunden, Namen zu nennen, aber jetzt tue ich es einfach, auch wenn dabei wahrscheinlich Menschen vergessen werden, ihr habt genau so sehr dazu beigetragen, aber ich möchte fünf Namen nennen ohne die es die SocialMedia, Homepage und vor allem die Beiträge der vielen tollen Initiativen nicht geben würde: Sarah (FJZ), Sandra (BonCourage), Niels (FJZ), Mäx (BTL) und Jan (BonCourage). Selbstverständlich haben viel mehr noch mitgewirkt aber diese fünf sind meine persönlichen Held*innen der letzten Monate!

So und nun zu 20 Liter Yoghurt- als ich in Grimma den Versuch unternahm Jugendarbeit wieder an den Start zu bringen und was dann im Dorf der Jugend mündete, gab es für mich zwei Prios, die ich bewältigen wollte und mir gedacht hab, ok das hat bei uns funktioniert, dass Leute sich weiter in Grimma engagieren, das muss ein zweites, drittes usw mal auch gehen. Das war: es braucht eine DIY HC Punk Band und Kids die das Crossover Festival organisieren. Nun ja, die Band die es dann gab und auf die ich mächtig stolz bin, also auf alle Beteiligten daran sind diese 20 Liter und drumherum gab es dann ne Menge Menschen, die angefangen haben das Festival zu rocken. Und so nahm das alles seinen Lauf! Keine Ahnung ob dies so die Erfolgserlebnisse eines #socialworkers sind, meine sind es auf jeden Fall und irgendwas von mir lebt in all dem, was die Menschen tun weiter und darauf bin ich sehr stolz und kein Staat, kein Matthias Berger, keine #fckafd, keine #fcknzs oder sonstige Hater können mir das je weg nehmen! Thats my poison, thats my way and thats my life!

3801
3802

20 Liter Yoghurt- Heartcore/ Punk aus Grimma

Wir freuen uns sehr, mit einem kleinen Text und ein paar Platten die #hikefor-Kampagne von Pu zu unterstützen. Dass wir TOTMY geschrieben haben, ist nun schon viele, viele Jahre her – und dennoch können wir uns damit noch immer identifizieren. Mit der Perspektivlosigkeit in der sächsischen Provinz und dem Gefühl, nicht in die Dorfgemeinschaften und ihre ungeschriebenen Gesetze hineinzupassen. Und vieles gilt noch immer: „I’m living in my broken soul, can’t find a way back out. As soon as I will get the chance, I wanna leave, no doubt. My life is like before, nothing has changed.“

Und natürlich war unser Teenieleben anders als das in den frühen und mittlerweile sogar mittleren Zwanzigern – liegt ja auf der Hand. Und natürlich leben wir auch nicht mehr alle im Muldental und wir würden auch nicht mehr ohne Not für einen Videodreh an ne Bushaltestellen rotzen. Aber wir haben verstanden, dass die Strukturen, die uns in unserer Jugend das Provinzleben erträglich gemacht haben, durch die wir viel gelernt, Menschen kennengelernt und unsere Horizonte erweitert haben, sich nicht von selbst erhalten, sondern dass es dafür viel Engagements bedarf. Und das ist der Grund, aus dem wir und viele andere tolle Menschen, die in ihrer Jugend irgendwie an Pudding geraten sind, noch immer mehrfach die Woche in Grimma am Start sind um dort entgegen aller Widrigkeiten Sachen aufzuziehen, und dabei großartigerweise schon die nächste Generation in den Startlöchern steht, die im Dorf der Jugend genau den Freiraum gefunden haben, der gemeinschaftlich zu diesem Zweck stetig hergerichtet wird und den sie in ihrem Sinne weiterentwickeln.

Als wir das Video drehten, gab es das Projekt noch nicht so, wie es das jetzt gibt. Und damit irgendwann in 5 Jahren die Kids, die jetzt 5 Jahre jünger sind als wir das genau so schreiben könnten, ist es immens wichtig, dass wir gemeinsam dranbleiben und auch weiterhin diesen so wichtigen Freiraum offenhalten, mit allem was dazugehört. Und wenn das im Sommer 2021 eine Spendenwanderung ist, so be it. Good hike Pu, un komm gut wieder an! <3

E39- too old to die young Angstbreaker

Tagebuch Tobias Burdukat – 02.08. – too old to die young

…but young enough to cross the alps in 40 days and 5 rest days from Oberstdorf to Muggia/Triest.

Ich weiß so wirklich gar nicht was ich heute schreiben soll. Als Haschek das Angstbreaker Video rum geschickt hat und um Bandabnahme gebeten hat, hatte ich natürlich kein Netz, aber vor vier Tagen oder so habe ich es mir angeschaut und hatte Tränen in den Augen. Keine Ahnung warum das in den letzten Tagen so oft passiert ist, vielleicht weil ich es selbst nicht ganz glauben kann, was ich da getan habe oder weil ich überwältigt bin zu was man* im Stande ist für eine Sache zu tun. Ich habe es heute in dem Storyvideo schon gesagt, es ist unterm Strich Bullshit man* würde solche sportlichen Sachen als Erstes für irgendein Land oder eine Sache machen. Ich möchte da gerne ehrlich sein- unterm Strich habe ich mir tatsächlich selbst bewiesen, dass ich das schaffen kann, aber meine Motivation und mein Antrieb, das war dann die Kampagne und der Traum von unabhängiger Jugend- und Geflüchtetenarbeit im Landkreis Leipzig. Ich denke ohne diesen Antrieb hätte ich während dieser Regenperiode hingeschmissen! Die Kampagne hat mich die letzten Tage die Schmerzen im Knöchel aushalten lassen und mich immer wieder motiviert früh los zu laufen. Denn ich will das es diese unabhängige Arbeit gibt und dafür musste ich ankommen an dem Meer, welches aktuell ein riesiges Grab ist und damit eigentlich auch wieder nur ein Anfang. Ich bin heute lange durch einen Wald gelaufen in dem wahrscheinlich für flüchtende Menschen Wechselsachen hinterlegt werden und Trinken für ihren weiteren Weg an einen sicheren Ort. Ich mit meinem priveligierten deutschen Pass kann auch mal nen Minigrenzzaun umwerfen und überall über die Grenze, viele Menschen dürfen dies nicht. Damit sich dies ändert, muss sich unsere Gesellschaft ändern und diese Veränderung kommt nur durch die Jugend, welche diese immer wieder einfordert. Um dieses einfordern und das einstehen geht es in dem Video, welches heute den Tag begleitet und ich denke ich werde noch viel schreiben zu dieser Wanderung, aktuell muss ich es jedoch selbst erst einmal realisieren, dass ich es tatsächlich geschafft habe!

3901
3902

Angstbreaker- 2/3 Straight Edge

Everyday, routine tames and mutes us
and we forgot to raise our voice.
Once used to stand strong for our passion,
now we are satisfied, we live in our niche.

Privileged enough to have choices,
rich enough to grow opinions.
Still participating on the broken bones
and broken hearts of the exploited.

So let’s fight for those
who struggle to live.
Stop talking, no compromises.
Let’s push it forward, let’s push it forward!
Bring back the attitude and keep the kids involved.
Let’s push it forward, let’s push it forward!

So many beings suffer for you.
Give something back and speak out for them.
What goes around, comes around.
Make consciousness a part of our lives again.

Stepping out again, stepping out again
out of our comfort zone.
Bring it back again, bring it back again,
the anger and the guts for change.

THE END

Mehr lesen: